Kainsbach
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Weitere Historische Dokumente, zu Kainsbach und Reicheneck


Chronik zu Kainsbach

 

Lage
Geschichtliche Entwicklung
geologische Verhältnisse
Bevölkerung
Versorgunseinrichtungen und Abwasserbeseitigung

LAGE: Seitenanfang

Das Gemeindegebiet Kainsbach (mit einer Fläche von l013,98 ha) zählt zum Naturraum „Mittlere Frankenalb" im Großraum „Fränkische Alb". Das langgestreckte Gemeindegebiet schließt mit seiner nördlichen Hällfte das tief eingeschnittene Kainsbachtal mit dem Kirchdorf Kainsbach und dem Weiler Mosenhof ein, mit seiner südlichen Hälfte umfaßt es in der Hauptsache eine Hochfläche mit mehreren Erhebungen, zwischen denen das Dorf Schupf liegt.
                             Höchste Erhebungen:   Moß-Bühl.   505 m
                                                                Lander-Bühl  594 m
                                                                Retz-Bühl  582 m
                             Tiefster Punkt, im Talgrund des Kainsbaches: 366 m.

 

GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG: Seitenanfang

Die Geschichte von Kainsbach ist mit der „Veste Reicheneck“ untrennbar verbunden. Der heutige Ort Reicheneck war nur der zur Burg gehörige Gutshof. Die anderen Untertanen der Gutsherrschaft hatten ihren Wohnsitz in Kainsbach. Es wird aber auch noch von einem zweiten Schloß über Kainsbach, auf dem Schloßbühl (um 1595?) gesprochen, das einem gewissen Geino oder Gagino gehört habe. Von ihm sei der Name Kainsbach abgeleitet. In den Urkunden ist von solchen Vorgängen nichts festzustellen.
Um 1312 wird der Ort zum ersten Male als "Cheynsbach" erwähnt. Ein Herr von Reicheneck soll das Kirchlein in Kainsbach im 14.Jahrhundert gestiftet haben.
Die Burg Reicheneck die im 12.Jahrhundert von den Markgrafen von Vohburg erbaut wurde, wechselte oft durch Kauf oder Erbteilung die Besitzer (u.a. die Schenken v. Reicheneck, die Ritter v. Absberg, die Herren v Egloffstein, die Schenken v. Geyern, die freie Reichsstadt Nürnberg).
1323 unternimmt, Kaiser Ludwig der Bayer mit Hilfe der Stadt Nürnberg einen Zug gegen die Reicheneck und zerstört sie. Kainsbach geht dabei in Flammen auf.
Im 15.Jahrhundert wurde die Burg neu errichtet.
Im Markgrafenkrieg 1449/50 war die Reicheneck ein feindlicher Stützpunkt gegen Nürnberg. Aber erst 1504, im Landshuter Erbfolgekrieg, gelang es den Nürnbergern, die Reicheneck und Kainsbach in ihren dauernden Besitz zu bekommen. Die Stadt errichtete in dem Schloß das Pflegeamt Reicheneck, 1553, im zweiten Markgräfler-Krieg, wird Reicheneck wiederum niedergebrannt.
Wiederaufgebaut blieb es im 30-jährigen Krieg vor allen Schäden bewahrt, doch die umliegenden Dörfer, darunter auch Kainsbach, hatten schwer zu leiden. Bös sah es nach Beendigung des Krieges aus. Alles war verödet, im Reichenecker Forst machten sich die Wölfe breit, 1703 erlitt der Ort Schaden durch bayrische Truppen, die der belagerten Festung Rothenberg zu Hilfe eilen wollten.
1796 erlitt der Ort beim Durchzug der Franzosen nach Amberg durch Plünderung großen Schaden.
1806 kamen Ort und Burg an Bayern.
1807 wurde das Pflegeamt aufgelöst und die Burg auf Abbruch verkauft. Die Zerstörung war gründlich.

 

GEOLOGISCHE VERHÄLTNISSE: Seitenanfang

er Planungsraum gehört geologisch zur Juraformation. Wer von Hersbruck kommend auf die Albhöhen hinaufsteigt, gelangt regelmäßig durch die drei Gruppen der Juraschichten die nach ihrer vorherrschenden Farbe ihre Namen erhalten haben: den schwarzen Jura, den braunen Jura und den weißen Jura bzw. Lias, Dogger und Malm. Die untersten Schichten des schwarzen Jura sind im Planungsgebiet nicht aufgeschlossen. Soweit die Amaltheentone und auch der Posidonienschiefer bei der Ausbaggerung des Pumpspeicherwerkes angefahren wurden, werden sie in Kürze wieder unter den Wassern des unteren Staubeckens versinken.

Der braune Jura beginnt mit dem Opalinuston, einer rund 4o m mächtigen Serie von grauen Mergeln und kalkarmen Tonschiefern, die in fLrischem Zustand eine gewisse Festigkeit aufweisen, jedoch mehrere Meter tief zu fetten, plastischen Tonen verwittert sind. Diese werden bei Aufnahme von Feuchtigkeit leicht beweglich und geben immer wieder Anlaß zu Bodenfließen, Gehängerutschen, Quellungs und Setzungsvorgängen. Der Opalinuston ist daher ein ausgesprochen schlechter Baugrund und erlaubt, übrigens auch kein Versickern von Abwässern. Es muß außerdem beachtet werden, daß sich die Bodenbewegungen des Opalinustones noch im darüber folgenden Doggersandstein auswirken. Die Eigenschaften des Opalinustones sind im Gebiet der Gemeinden Happurg, Kainsbach und Förrenbach zu beobachten. Besonders unterhalb der Ruine Reicheneck sind die Bodenaufquellungen leicht zu erkennen.

Im Bereich von Happurg und vermutlich auch von Kainsbach finden sich an den unteren Talgehängen mitunter Äblagerungen von Flugsanden, die dem Opalinuston aufliegen. Daraus können sich unter Umständen ebenfalls baugrundmäßige und hydrologische Schwierigkeiten ergeben.

Der Doggersandstein bildet die erste markante, meist bewaldete Steilstufe zum Jurarand. Mehr oder weniger reichhaltige Roteisenoolith-Flöze liegen in dieser Schicht und gaben auch bei Happurg zu früheren Abbauversuchen Anlaß.

Zwischen dem Doggersandstein und den untersten Kalkfelsen des Weißjura kommt der graue Ornatenton, der wie der Opalinuston, infolge seiner Undurchlässigkeit einen Hauptwasserhorizont der Frankenalb bildet und, deshalb trotz seiner geringen Mächtigkeit von Bedeutung ist. Auch er wird bei Wasseraufnahme leicht beweglich und führt dadurch zu Abbrüchen und Bergschlipfen der darüber liegenden Weißjurafelsen.

Die nun nach oben folgende, zweite Steilstufe des Albrandes beginnt mit Mergelkalken, die in unserem Gebiet aber nur schwach entwickelt sind. Es folgt die Werkkalkstufe („die wohlgeschichteten Kalke"), die in Steinbrüchen an der Houbirg und andernorts abgebaut wurde.

Über dieser folgen die oberen Mergelkalke und darüber abermals dickbankige und dichte Kalkbänke, die nach oben allmählich in ruppige Schwammkalke und endlich in Frankendolomit übergehen, der als graues, kristallinisch ausgebildetes Gestein die höchsten Teile des Gebietes einnimmt.

 

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG: Seitenanfang

Somit weist die Entwicklung der Bevölkerungezahl 2 Höhepunkte auf. Der eine liegt im Jahre 1885 bei 613 Einw., der andere 1946 bei 672 Einwohner. Während aber in den Jahren vor 1885 der Anstieg kontinuierlich erfolgt war, nahm die Bevölkerung zwischen den Jahren 1939 und 1946 durch den Zustrom von Bombengeschädigten, Flüchtlingen, Heimetvertriebenen und Evakuierten sprunghaft zu.
Sowohl in dem einen als auch in dem anderen Fall konnte aber die auf über 6oo Personen angestiegene Bevölkerungszahl in der Gemeinde nicht gehalten werden. Diese Tatsache beweist, daß es in der Gemeinde nicht möglich gewesen war, ausreichende Arbeitsmöglichkeiten zu finden.
Daß in der Nachkriegszeit trotzdem Bevölkerungsumschichtungen gößeren Ausmaßes vonstatten gegangen sind, läßt sich aus der Veränderung des Zahlenverhältniisses der beider christlichen Konfessionen ersehen:

Soziale Gliederung der Gemeinde:

Die Bevölkerungsbewegung führte zu einer Zunahme der Arbeiter.
In Kainsbach waren 1950 133 Heimatvertriebene wohnhaft, das sind 23% der Gesamtwohnbevölkerung.

Berufliche Gliederung der Wohnbevölkerung:

Pendlerverhältnisse:

Gewerbliche Struktur:

 

VERSORGUNGSEINRICHTUNGEN UND ABWASSERBESEITIGUNG: Seitenanfang

Trinkwasserversorgung:
Die Orte Kainsbach Schupf und Mosenhof verfügen jeweils über eine eigene zentrale Trinkwasserversorgung. Das Streudorf Reicheneck, das nur aus wenigen Anwesen besteht, ist auf Einzelbrunnen angewiesen.

Kanalisation:
Kanalisation ist in der Gemeinde noch nirgends vorhanden. Für die Entwässerung der Ortsdurchfahrt der L.II.O. in Kainsbach ist ein Projekt aufgestellt (Planfertiger Dipl.Ing. Drechsel, Nürnberg). Der Kostenvoranschlag sieht 80.000 DM vor.

Stromversorgung:
Die Stromversorgung obliegt dem Fränkischen Überlandwerk. Die drei Orte der Gemeinde werden über je eine Trafostation beliefert. Neue Trassenführungen sind im Gemeindebereich vorgesehen.