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Kainsbach
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Der Posaunenchor Kainsbach-Schupf verdankt seine Gründung kurioser Weise einem Mißstand. Am 1.Sonntag im August findet alljährlich in Schupf ein Kirchweih-Festgottesdienst statt. Nach alter Tradition spielte die Kapelle Schmidt aus Happurg an diesem Tage zur Unterhaltung, begleitete aber auch die Lieder für den Gottesdienst. Doch allmählich wurde es immer schwerer, schon am Vormittag genügend Musiker dafür zu finden.
So wuchs in dem damaligen Vikar Gebhardt Eberlein, und vor allem in dem rührigen Kirchenvorstand Johann Georg Meyer von Harten- berg der Gedanke und der Wunsch, von der Unterhaltungsmusik unabhängig zu sein, und dafür einen Posaunenchor ins Leben zu rufen.
Dieses Vorhaben fand guten Widerhall: Genügend junge Männer meldeten sich. Aber zunächst war es natürlich nötig, Instrumente zu beschaffen.
Das war nicht einfach, denn 1951/52 gab es noch nicht so viel Geld und Instrumente waren teuer. Zuerst wurde die Gemeinde zu Geldspenden aufgerufen. Das Ergebnis ließ zu wünschen übrig, so daß man nahe daran war, den Plan aufzugeben. Dann aber führten Mitglieder des Kirchenvorstands eine Haussammlung durch: 1672,--DM wurden gespendet. Dazu kam ein Zuschuß der damals noch eigenständigen politischen Gemeinde Kainsbach von 100,- DM, sowie Einzelspenden von auswärtigen Gönnern.
Hier muß mit besonderem Dank der Posaunenchor Förrenbach erwähnt werden. Er hielt in Kainsbach einen Gemeindeabend mit Theaterspiel und stellte die ganzen Einnahmen zur Verfügung. Insgesamt kamen über 2000,- DM zusammen.
Die ersten Instrumente konnten angeschafft werden. Dazu stifteten Johann Georg Meyer und
Peter Meyer von Hartenberg zusammen ein Instrument. Freilich waren damit noch nicht alle Wünsche erfüllt. In der ersten Zeit mußten zwei Bläser ein Instrument benutzen. Aber der Anfang war gemacht.
So konnte im Januar 1952 der Posaunenchor Kainsbach-Schupf offiziell gegründet werden.
Die musikalische Leitung übernahm damals sofort Herr Kapellmeister Georg Schmidt von Happurg, der seit 1938 Organist in Kainsbach war.
Es war für ihn keine leichte Aufgabe, den jungen Männern - acht aus Kainsbach und sechs aus Schupf- das Blasen beizubringen.
Aber mit großer Tatkraft nahm er diese Aufgabe wahr und brachte es dank seines großen musikalischen Könnens fertig, daß schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit der Chor öffentlich auftreten konnte. Zur großen Freude der Gemeinde spielte der Chor an Ostern 1952 zum erstenmal in einem Gottesdienst. Bis zum Februar 1960 leitete Herr Schmidt den Chor. Zum Dank und zur Anerkennung für seine große Leistung wurde er zum Ehrenchorleiter ernannt.
Nach seinem Ausscheiden übernahm Ernst Keilholz die Leitung. Herzlicher Dank gebührt ihm, daß er den Chor immer zusammen - und auf beachtlicher Höhe gehalten hat. Denn natürlich war der Chor einem steten Wechsel unterworfen. Bläser kamen und gingen. Doch viele sind treu geblieben. So konnten in der Zwischenzeit 16 Bläser für 25 Jahre, 12 Bläser für 35 Jahre, 8 Bläser für 40 Jahre und
2 Bläser sogar für 50 Jahre Zugehörigkeit geehrt werden. Sie sind so zum Vorbild für die Jungen geworden. Und wenn ja ein älterer Bläser ausgeschieden ist, dann ist bestimmt der Sohn oder die Tochter an seine Stelle getreten, denn bald haben auch junge Frauen den Weg zum Chor gefunden. 1975 war Ingrid Leykauf die Erste.
Heute leitet sie den Posaunenchor in der Johannis-Kirche zu Hersbruck und ist Teilbezirks- Chorleiterin im Albachtal.
1985 übergab Ernst Keilholz den Taktstock an einen jüngeren Bläser aus den eigenen Reihen, an Jürgen Vogel, der seither den Chor mit viel Einsatz und großem Können leitet und ihn auf seinem beachtlichen Niveau hält.

Als Chorobmänner waren von Anfang an die jeweiligen Ortsgeistlichen, Pfarrer Barthel und
Pfarrer Schiffner, tätig. Wenn mit Rudolf Sandner einer der aktiver Bläser dieses Amt inne hatte und zwar von 1982 - 1990 als 2. Obmann, von 1990 - 2001 als 1. Obmann, und jetzt wieder als 2. Obmann, dann zeigt dies, daß der Chor im Blick auf seine Führung und musikalische Leitung wirklich immer selbständiger geworden ist. Auch daß alle Jungbläserinnen Jungbläser durch Kräfte aus den eigenen Reihen mit großem Eifer ausgebildet werden, ist bemerkenswert.

Unser Chor tritt regelmäßig bei folgenden Veranstaltungen auf:
- Serenade an verschiedenen Orten
- Weihnachtsmarkt in Hersbruck
- Krankenhaus in Hersbruck
- Bezirksposaunentage
und ist natürlich bereit, zu besonderen Anlässen und Einweihungen zu spielen, wie
- 1992 Einweihung der Diakoniestation für das Albachtal in Happurg
- 1993 Übergabefeier des neuen Feuerwehrautos in Kainsbach
- 1995 Einweihung des Spielplatzes in Kainsbach
- 1996 Straßeneinweihung in Schupf
- 1997 Einweihung des Dorfbrunnens in Kainsbach
- 2003 Grundsteinlegung des Dorfgemeinschaftshauses in Kainsbach

Darüber hinaus unternimmt der Chor mit Partnerinnen und Partnern, sowie Gästen im jährlichen Wechsel ein- oder mehrtägige Ausflugs -fahrten, vom Wandern rund um Alfeld oder Kainsbach in unserer herrlichen Gegend bis zu Fahrten in die Alpen oder in den Bayerischen Wald. So kommt die Gemeinschaft untereinander nicht zu kurz und man findet sich immer wieder zusammen wie bei einer großen Familie, sei es bei der Weihnachtsfeier oder beim Grillfest.
Hier gilt ein besonderer Dank unserem Bläserkameraden Hans Liedel der sich jahrelang in diesem Bereich eingesetzt hat.

Mit zu den Höhepunkten im Leben des Chores gehören sicher die Feiern zum 25-jährigen und zum 40-jährigen Bestehen, das sogar mit dem Bezirksposaunentag verbunden war. So konnten im Garten des Hotels Mühle am 21. Juni 1992 zahlreiche Posaunenchöre begrüßt werden, die unter der Leitung von Bezirkschorleiter Wolfgang Pöhner im Freien bei schönem Wetter zur Ehre Gottes spielten, getreu dem Motto: GOTT loben, das ist unser Amt.
Beim Festabend zum 40-jährigen Jubiläum wurde Ernst Keilholz zum Ehrenchorleiter ernannt.
Auch 2002 war für den Chor ein ereignisreiches Jahr. Es stand im Zeichen des 50-jährigen Chorjubiläums, daß am 9. März mit einem Festabend im Schützenheim in Schupf begann.
Ernst Keilholz erhielt vom Verband der Posaunenchöre in Bayern, vertreten durch Geschäftsführer Bernd Regn, die goldene Ehrennadel und eine Urkunde für 50-jährige Chormitgliedschaft. Mit einem Teilbezirksposaunentag am 9. Juni 2002 und einem Adventskonzert an 15. Dezember 2002 folgten weiter Höhepunkte.
Im Rahmen des Pfingstgottesdienstes wurde am 08.Juni 2003 unser Bläser und stellvertretender Chorleiter Ernst Fuchs für 50-jährige Chormitgliedschaft geehrt. Leider verstarb auch in diesem Jahr am 22.November unser Gründungsmitglied Pfarrer i. R. Gerbhart Eberlein. Einige unserer älteren Bläser erwiesen Ihm bei seiner Beisetzung in Leerstetten die letzte Ehre.

Kainsbach, im Februar 2004